Chris Cantell behadelt Die US Nachrichten: An Tijuana vorbei
by Barbora Haramiova
Der Fall von Tijuana beginne, sich der Berliner Mauer anzugleichen, hörte ich vorige Woche im Radio. Allerdings kenne ich als Europäerin diese Grenzenüberschreitungsstelle nur ein bisschen aus verschiedenen Filmen, zum Beispiel aus Sean Penns Into the Wild. Tijuana ist nur ein winziger Baustein des amerikanisch-mexikanischen Durcheinander, das sich aus illegaler Immigration, Drogenhandel, bunten Straßengeschäften im schlechten Zustand, unendlichen Verkehrsstaus und dem merkwürdigen Staubgeruch, der überall in der Luft zu riechen ist, zusammensetzt.
Und eben wegen des Treffens von zwei so kontroversen Kulturen kann die Umsetzung von Gesetzen in diesem Gebiet ziemlich schwierig sein. Zuerst aber ein paar Informationen zu diesem Thema.
Tijuana ist ein kleines, jedoch eines der wichtigsten Tore nach Kalifornien. Aufgrund einer extrem hohen Bevölkerungsdichte in dieser Region, konkret fast 1494 Einwohner pro km², und einer relativ nahen geographischen Lage wird es oft der Region San Diego zugeordnet, wo mehr als 4 992 723 amerikanische und mexikanische Bürger wohnen.
Aufgrund dieser Tatsachen sind Arbeits- und Handelsmigration etwas mehr als natürlich. Das Gleiche gilt auch für die Wohnungsfrage. Wenn man Amerikaner ist und Geld sparen möchte, ist die beste Entscheidung, eine Immobilie unten in Mexiko zu kaufen. Immerhin aber können dort ein paar Kilometer ein ernsthaftes Problem darstellen. Laut Statistiken zeichnet sich Tijuana durch mehr als 90-minütige Staus, die sich bis auf zwei Stunden ausdehnen können.
Viele von den sich in die Arbeit eilenden Menschen müssen noch vor dem Sonnenaufgang aufstehen. Es gibt noch solche, die in der Arbeit oder in billigen Hostels übernachten, nur um die langen Wartezeiten an der Grenze zu vermeiden. Wie schrecklich muss das für die Bürger sein. Hingegen verkündet der zweitgrößte Kreuzungspunkt aus Ciudad Juraez - El Paso (Texas), dass weniger als 13% von insgesamt 16 Millionen Autos mehr als zwei Stunden warten müssen.
Es ist noch schlimmer, wenn man die Tatsache in Betracht zieht, dass San Ysidro - einer der Tijuanaer Schlüsselkreuzungspunkten - seit 1974 nicht mehr erweitert wurde. Es ist wie in einem Märchen, das mit der Redewendung beginnt - es war einmal eine Autobahn. Etwas Ähnliches läßt sich auch aus der Äußerung des Direktors von San Ysidro Port Oscar Preciado herauslesen, der behauptete, dass niemand die Grenze schneller als andere überschreiten würde. Außerdem sagte er, dass Amerika die Grenze für Terroristen, die durch sie kommen, nicht öffnen würde.
Das ist zweifellos wirklich eine brilliante nicht rassistische, fortschrittliche Rede, muss ich sagen. Gut gemacht, Herr Preciado. Vielleicht sollte er sich überlegen, ob er nicht einige weitere Diplomatiestunden nehmen sollte. Jedoch gibt es auch solche, die die Angelegenheit mit der Grenze in Gang gesetzt haben und 577 Mill. Dollar für die Erweiterung des amerikanischen Teiles der Grenzzone in San Ysidro bestimmt haben. Natürlich muss Tijuana die Erweiterung selber bezahlen, was noch weitere Monate oder sogar Jahre dauern kann.
Bis dann müssen alle, die an der Tijuana vorbei fahren, stundenlang Schlange stehen und mühsame Kontrollen dulden, bei denen man nicht nur den Reisepass, sondern auch andere persönliche Ausweise verlangt, während Spürhunde das ganze Auto beschnuppern, wobei man gleich eine Gänsehaut bekommt. Wie auch immer, ich beabsichtige nicht, die Situation im schwarzen Licht vorzustellen - trotzdem aber respektiere ich Statistiken, die täglich mehr als hundert illegale Immigranten angeben, die versuchen, die Grenze zu überschwimmen oder in Lastwagen versteckt zu überscheiten. Manchmal sind sie so verzweifelt, dass sie sich zwischen den Motorteilen verstecken.
Wenn man dort als Polizist arbeitet, muss man wirklich ein harter man sein, der auf alles Unmögliche vorbereitet ist.
related story: http://news.yahoo.com/s/ap/20080721/ap_on_re_la_am_ca/mexico_line_for_america;_ylt=AsMVdpe3IDXDwnrdtti0jPSs0NUE
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